Distanzunterricht während des 2. Lockdowns
Schulleitung, Lehrervertreter und die Taskforce Digitalisierung des Elternbeirats tauschen sich in Videokonferenzen regelmäßig zur technischen Ausstattung der Schule und dem digitalen Distanzunterricht aus.
Keine Frage: Der digitale Unterricht des Gymnasiums Tutzing funktioniert während des 2. Lockdowns in jeder Hinsicht deutlich besser als im vergangenen Jahr. In allen Klassen finden täglich Videokonferenzen statt, die Übermittlung von Arbeitsaufträgen und das Feedback der Lehrer*innen klappen weitgehend reibungslos, die Konzentration auf die Softwarelösungen MS Teams und MeBis zahlt sich nach kurzen Anfangsproblemen aufgrund der hohen Belastung aus.
Der Elternbeirat befragte im Januar 2021 alle Eltern und Schüler*innen, wie gut der Distanzunterricht funktioniert und wo es Probleme und Verbesserungspotenzial gibt. Mehr als 250 Familien haben an der Online-Umfrage teilgenommen. Die Ergebnisse wurden bereits aufgearbeitet und den Klassenteams und der Schulleitung bereitgestellt. Die Klassenelternsprecher erhalten neben einer Gesamtübersicht der Ergebnisse auch die detaillierten Daten der jeweiligen Klassen.
Elternbeirat initiiert Online-Aktivitäten der Schule während der Corona-Krise
Keine Hilfe vom Kultusministerium und eine unzulängliche digitale Schulausstattung – keine guten Voraussetzungen für einen alternativen digitalen Unterricht in Krisenzeiten. Der Elternbeirat ergreift Initiative.
Mit der Schulschließung am 9. März 2020 wurde der von Schülerinnen wie Lehrerinnen gewohnte Unterricht von einem Tag auf den anderen auf Arbeitsaufträge umgestellt. Diese werden über das zum Glück gerade noch kurz zuvor in Betrieb gegangene Elternportal zugestellt und von den Schüler*innen eigenständig daheim ausgeführt. Hier zeigte sich, dass in den einzelnen Familien völlig unterschiedliche Voraussetzungen für Home Schooling gegeben sind, zumal zahlreiche Mütter und Väter ihrer Tätigkeit aus einem Home Office nachgehen müssen und oftmals nur ein Familien-Computer für mehrere Personen zur Verfügung steht.
Für den Elternbeirat war daher klar, dass der Unterricht nicht nur in Form von Arbeitsaufträgen weitergehen kann, sondern schnellstmöglich der Start eines Online-Unterrichts ermöglicht werden müsste. Er traf sich nach der Schulschließung wöchentlich, um zusammen mit der sehr engagierten Schulleitung ein Online-Konzept zu erarbeiten und startete eine Umfrage unter allen Eltern, um zu erfahren, wie es um die Internet-Anbindungen und die Ausstattung mit PCs oder Tablets bestellt ist. Zum Glück ergab sich, dass nahezu alle Familien über einen Internet-Zugang verfügen und auch – mit ganz wenigen Ausnahmen – während der üblichen Unterrichtszeiten Computer für die Kinder zur Verfügung stehen, um an einem möglichen Online-Unterricht teilzunehmen. Gleichzeitig erkundigte sich die Schulleitung bei den Lehrkräften nach der im Home Office vorhandenen technischen Ausstattung und den Möglichkeiten für die Durchführung von Online-Unterrichtsstunden. Diese Maßnahmen waren notwendig, da der Elternbeirat schnell merkte, dass vom bayrischen Kultusministerium keinerlei Hilfe zu erwarten war. Auch das Schulportal MEBIS ist keine ernstzunehmende Alternative für weitergehenden Online-Unterricht.
Die Initiative des Elternbeirats trug schließlich maßgeblich dazu bei, dass
• direkt nach den Osterferien erste professionelle Schulungen für zahlreiche Lehrkräfte angeboten und durch die Gemeinde Tutzing zwischenfinanziert wurden
• den Familien, denen keine Hardware zur Verfügung steht, um an Online-Unterrichtsstunden teilzunehmen, leihweise Laptops, Drucker oder Internetzugänge zur Verfügung gestellt werden
• ab dem 28. April sukzessive Online-Unterricht bzw. zumindest Online-Chats für die Schüler*innen des Gymnasiums Tutzing stattfinden konnten.
Wir sagen der Schulleitung Herrn Thalmaier und Herrn Steinhäuser an dieser Stelle herzlichen Dank für die konstruktive Zusammenarbeit!
Damit das Gymnasium Tutzing in Zukunft in der Lage ist, auch unabhängig von vielleicht nochmals drohenden Schulschließungen möglichst umfänglich Online-Unterricht durchführen zu können und zugleich einen besseren Stand in der digitalen Schulausstattung zu erlangen, haben sich Vertreter der Schulleitung, Lehrerschaft und des Elternbeirats zu einer „Taskforce Digitalierung“ zusammengeschlossen. Die Zielsetzung ist, sich weiterhin für Schulungen von Lehrkräften sowie Schüler*innen stark zu machen und sich für die Ausstattung von möglichst vielen Klassenräumen mit PCs und Kameras sowie einer schnellstmöglichen besseren Anbindung der Schule an das Datennetz einzusetzen. Idealerweise ist es zum neuen Schuljahr 2020/2021 dann möglich, den Schulunterricht auch online zu Hause verfolgen zu können, da nicht auszuschließen ist, dass auch dann noch nur ein Teilunterricht in den Schulen stattfinden kann. Vom Kultusministerium bzw. der bayrischen Staatsregierung ist auch dazu nichts zu hören.